Nach dem sehr guten Frühstück machen wir auf eine Wanderung – Ja, wir wollten eine kleine Safari ‚zu Fuss‘ erleben. Nach etwa einer halben Stunden entdecken wir weit weg die ersten Tiere. Dort waren fünf Zebras unterwegs. Dann ging es Schlag auf Schlag; erst sahen wir eine grössere Herde Antilopen, dann nach langem Raten erkannten wir ein paar Strausse. Diese waren fast nicht zu erkennen, denn auf dem ersten Blick sah es aus ob dort nur ein paar Sträucher waren. Aber beim Laufen erkannten man dann auch die langen hellen Hälse.
Später begegneten wir eine ganzen Herde Zebras und wir schafften es auch etwas näher zu kommen.
Als Krönung unserer ersten Safari (und erst noch zu Fuss) sahen wir mit dem Feldstecher (!) auch noch einen Giraffen. Nach rund drei Stunden Fuss-Safari kehrten wir etwas matt, aber zufrieden in unsere Lodge zurück.
Am Montag morgen kurz bevor wir zum Auschecken gingen, wurden wir noch Zeuge eines Machtkampfs der heimischen Vogel und einer Schlage. Die Vögel zeigten keine Angst und schlagen die Schlage in die Flucht.
Anschliessend sind wir Richtung Süden losgefahren. Ein ‚kurzer’ Tankstopp in Marinetal. Der Tankwart liess sich sehr viel – ich wusste gar nicht das man so langsam Diesel aus der Zapfsäule in den Tank füllen kann… Dann ging es auf der B1 Richtung Keetmannshoop weiter. Auch heute wurden wir wieder von Affen überrascht, plötzlich sah ich den einen oben auf einer nahen Eisenbahnbrücke und kurze Zeit später sahen wir einen weiteren Affen gemütlich rechts neben der Strassenbrücke sitzen, die wir gerade passierten. (Ach ja, auch diesmal reichte es nicht ein Photo zu schiessen).
Weiter fuhren wir zu dem, ungefähr 25 km nördlich von Keetmanshoop befindlichen Köcherbaumwald. Dort ist eine imposante Ansammlung der wunderschönen Aloenart (Aloe dichotoma). Der Baum wird Köcherbaum genannt, weil die Buschmänner die markgefüllten Äste zu Köchern verarbeiteten um dort dann ihre Jagdpfeile hineinzutun.
Auf der B42 fuhren wir weiter bis zum Abzweicher ‘Seeheim’ Richtung Hobas. Fahrerwechsel.
Claudia hat einen holprigen Einstieg mit ‚unserem’ Fortune. Auf der groben Naturstrasse fahren wir knapp zwei Stunden über ‚Stock und Stein’, müssen trockene Flussbett umgehen und erreichten schliesslich staubig unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Nach unserer Ankunft sind doch tatsächlich ein paar Tropfen gefallen – aber der ‚Regen’ ist so schwach und kurz, den können wir nicht Erst nehmen.
Das sehr schöne Ressort ‚Canyon Village‘ ist einem Nama-Dorf nachempfunden. Hier wurde das Leben der semi-nomadischen mit Bilder und zahlreichen Zeichnungen von Namibischen Künstler festgehalten. In den strohbedeckten Bungalows lässt es sich sehr gemütlich den Moment geniessen.
Das abwechslungsreiche Dinner mit einheimischen Spezialitäten geniessen wir in vollen Zügen und schliessen den Tag mit einem schönen Whisky ab.
Im Süden des Landes befindet sich eines der grössten Naturwunder Afrikas: der Fish River-Canyon. Die gewaltige Schlucht ist 161 km lang, 27 km breit und teilweise bis zu 550m tief. Die steilen Felsen fallen abrupt vom Plateau ab. Der Fisch River-Canyon ist der grösste Canyon der südlichen Hemisphäre, weltweit wird er nur vom Grand Canyon in den USA übertroffen.
Nach einem guten Frühstück haben wir zuerst den Punkt Hell’s Bend angesteuert und anschliessend haben wir auf der Weg zu südlichsten Viewpoint auf gut 20km den Toyota getestet. An zwei Orten war der kleine Hinweis ‚4×4‘ mehr als berechtigt, denn punkto Bodenfreiheit und Löcher (Zitat „ … wie ein Bachbett“) und der Bodenbeschaffenheit kommt man ohne ‘4-Wheel Drive’ nicht weiter.
Als wir wieder in Lodge waren haben wir die ganzen Anlagen für uns alleine, denn die deutsche Reisegruppe ist weitergezogen und nervt vermutlich andere Gäste am anderen Orten.
Mit einem „Sprung“ in den Pool haben wir unseren Nachmittag abgeschlossen.
Am Abend regnet es doch tatsächlich. Die Nacht wir gegen Morgen etwas windig und auch der Regen hält sich nicht zurück. Wir aber liegen gemütlich im Bett unseres strohbedeckten Bungalow.
Am frühen Morgen ist es etwas frischer und das Gewitter scheint zu Ende zu sein. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Aus. Kurz nach der Abfahrt sind wir einer Oryx Gazelle begegnet.
Der Weg führt zurück bis zur Abzweigung ‚Seeheim‘. Die Strecke ist, wie wir bereist bei der Hinfahrt erlebt haben, sehr “abwechslungsreich”. Hinzu kommt, dass nun doch ein paar mittlere bis grössere Wasseransammlungen auf der Strasse zu überqueren sind. Nebst diesen Herausforderung an die Fahrerin regnet es doch fast ununterbrochen.
Wir haben die Strecke gut überstanden und konnten uns wie gestern auf unseren Toyota Fortune verlassen. Ok er ist etwas verschmutz, aber was solls.
Der kleine Ort Aus liegt auf 1500 m im Hub-Gebirge hoch über der Naib und ist eine kleine Oase. Die Lodge befindet sich im Naukluft Park. Hier sind viele kleinere bis grössere Wanderwege um die vielfältigen Natur zu erforschen. Wir haben uns entschlossen den Weg zur ‚Geisterschlucht‘ zu nehmen. Unterwegs begegnen wir wieder ein paar Strausse, diese sind sehr scheu und reagieren bei jedem ‚Annäherungsversuch‘ mit der Flucht.
Kurz vor der Schlucht ist noch ein altes rostiges Auto am Wegrand. Gemäss einer Legende stammt der 1934er Hudson Terraplane von zwei Diamantendieben die mit dem Auto auf der Flucht waren. Hier wurden sie von der Polizei gestellt und bei der anschliessenden Schiesserei getötet.
Die Diamanten jedoch sollen nie gefunden worden sein. Nur bei Vollmond seinen die Diamanten irgend wo in der Geisterschlucht zu entdecken …
Der heutige Tag beginnt mit einem frühen Frühstück. Wir sind bereits um 7 Uhr vor Ort und geniessen das reichhaltige Buffet. Anschliessend fahren wir westwärts in Richtung Lüderitz um die ‚Ghost-Town‘ Kolmanskop (oder wie ursprünglich ‘Kolmannskuppe’) zu sehen.
Die vielen interessanten und kuriosen Geschichten haben wir bei einer Führung durch das Dorf erfahren.
Mit dem Fund des ersten Diamanten 1908 begann der Diamantenrausch. Das Dorf Kolmanskop entstand in dieser Zeit des Diamantenfiebers. Das Dorf hatte ein eigenes Spital, ein Kasino mit Turnhalle und eine Kegelbahn, eine Bäckerei, eine Metzgerei und auch eine Eisfabrik.
Nachdem der Abbau der Diamanten zu aufwändig wurde, verliessen die Vorgesetzten und Arbeiter mit ihren Familien das Dorf. Der letzte Bewohner verliess den Ort 1956.
Nun holt die Natur (die Wüste) den Ort zurück. In den Häusern hat es heute zum Teil meterhohe Sandverwehungen. Kolmanskop wird allmählich unter dem Sand begraben.
Nach dem spannenden Besucher der ‚Geister-Stadt’ fahren wir noch knapp 10 km weiter nach Lüderitz. Mann kann sich Lüderitz wohl überall in Deutschland vorstellen, aber an der Südwestküste Afrikas wirkt es unpassend.
Heute fuhren wir, nachdem wir nochmals Diesel tankten, wieder nordwärts über Helmeringhausen auf knapp 300 km Schotter- und Sandstrasse bis zu unserer Lodge kurz vor Sesriem.
Unterwegs konnten wir heute auch Zebras, Strausse, Springböcke und Oryx-Antilopen beobachten.
Bei der Unterkunft ‘A Little Sussos Lodge’ angekommen sind wir und auch das Auto etwas staubig und ausgetrocknet. Hier 35 km südöstlich von Sesriem hausen wir in einem der grossen Steinchalet mit wunderbarer Aussicht in die drei Bergmassive Nubib, Naukluft und Tsaris.
Im Westen sind ganz in der Ferne die roten Dünen von Sossusvlei zu erkennen. – Wir freuen uns auf den morgigen Tag …
Heute fing unser Tag früh an. Um 4:15 Uhr sind wir aufgestanden um pünktlich um 5:30 Uhr den Treffpunkt für unsere Ballonfahrt, die Sossulsvlei Lodge zu erreichen. Nach einem anfänglichem Durcheinander mit einer Reisegruppe wurden wir einer kleineren Gruppe mit 6 Personen zugeteilt. In einem Kleinbus ging es ca. 8 km weiter zum Startplatz der Ballone.
Wir fuhren auf der holprigen Landstrasse in den Morgen hinein. Wir sahen links die aufgehende Venus und rechts den Mond. Nach knapp einer Stunde sind wir beim Startplatz angekommen. Hier hat es vier Ballone und die Vorbereitungen sind überall im Gange.
Wir wurden dem vierten Ballon zugeteilt. Perfekt, denn dieser hat den kleinsten Korb und bot für acht Personen (plus Pilot) Platz.
Etwas später können wir einsteigen und der Pilot gab uns die Instruktionen wie wir uns bei der Landung zu verhalten haben. Es gibt die Variate ‘sportlich’ und die ‘safety’ Landung, je nach Windverhältnis – mal sehen was kommt.
Wir heben als letzten Ballon ab. Rob der Pilot erklärt uns alles im Detail; Steuerung, Winde, Höhen, Manöver usw. Wir ‚fahren‘ anfangs dem ausgetrockneten Fluss Tsauchab entlang. Die Sicht auf die Wüste und in die Ferne ist einfach faszinierend und überwältigend. Später ‚steuert‘ Rob den Ballon nach unten und gibt uns die Möglichkeit die Namib von ca. 10 m ab Boden zu beobachten.
Hier sehen wir auch einen einsamen Oryx in der Wüste, der uns etwas verwirrt beobachten bevor er das Weite sucht.
Es geht wieder hoch auf knapp 200 Meter ab Boden. Wir haben ausgezeichnete Sicht auf die südlichen Dünen.
Ein gute Stunde (und rund 200 Photos) später, setzt Rob zur Landung an. Bevor wir ganz unten ankommen, noch mal die Kurz-Instruktion, dann legt er eine Bilderbuch-Landung hin. Wir sind begeistert und steigen entspannt aus dem Korb.
Im Anschluss fahren wir mit dem Jeep zum vorbereiteten Frühstücks-Buffet. Nach dem traditionellen Entkorken des Sekts (mit der Machete) stossen wir auf das Erlebnis an.
Beim Frühstück haben wir noch interessante Gespräche mit Rob. Er erzählte uns seine Geschichte wie er zum Ballon-Fahren und nach Namibia kam.
Nach der Ballonfahrt ging es zurück zur Lodge und von dort fuhren wir weiter in das Sossulsvlei. Die 60 km bei 60 km/h ist etwas langweilig aber zu schaffen. Im Sossusvlei angekommen sind die restlichen 5 km nur zu Fuss oder aber mit einem 4×4 Auto zu bewältigen.
Wir haben uns entschlossen die Fähigkeiten des Toyotas (und des Fahrers) zu prüfen. – Es gab nur zwei kleine Situationen (sehr viel Sand und sehr tiefe Fahrrinnen) wo es uns etwas wärmer wurde, aber wir haben die Hinfahrt geschafft.
Vom Parkplatz laufen wir noch gut einen Kilometer um das Deadvlei, eine Pfanne aus Lehm und Ton, die von Namibsand-Dünen umschlossen ist, zu sehen. Der Marsch (natürlich wieder in der Mittagshitze) hat sich gelohnt, denn die Akazienbäume die bereits vor über 500 Jahre vertrocknet sind, geben ein faszinierenden Bild ab.
Nach dem Rückweg auf der Off-Road-Strecke (wieder mit zwei kritischen Passagen) sind wir gut beim ersten Park- und Picknickplatz angekommen. Das Lunchpaket, das wir vom unserer Lodge bekommen haben, kommt jetzt auf den Steintisch.
Auf dem Rückweg geniessen wir die einzigartige Dünenlandschaft. Wir machen noch Halt bei der bekannten ‘Dune 45’ die über 170 Meter hoch ist. Der Sand, aus dem sie besteht soll über fünf Millionen Jahre alt sein.
Wieder in der Lodge angekommen, machen wir uns frisch und mit einem sehr feinen Dinner schiessen wir den langen und erlebnisreichen Tag ab.
Auf dem (langen) Weg nach Swakopmund in nördlicher Richtung, kommen wir bei Solitaire vorbei.
Einem hundertseelen Dorf. Hier gibt es die einzige Tankstelle zwischen Windhoek und Walvis Bay. Und auch wichtig, die weitbekannte Bäckerei mit Café vom Bäcker Percy ,Moose’ McGregor, die für den ‘besten Apfelkuchen in Afrika’ berühmt ist.
Draussen stehen noch ein paar alte verrostete Autos, die immer noch ein beliebtes Photomotiv geben.
Dann fahren wir über den Kuiseb-Pass. Ganz ungewohnt und nicht ungefährlich die Strassen, nachdem wir hunderte Kilometer geradeaus gefahren sind …
Der Unterschied ist krass. Von der einsamen, stillen Wüste in die doch etwas lautere und klimamässig eher mitteleuropäische Küstenstadt Swakopmund. Die Kleinstadt liegt in der Wüste Namib, direkt am Atlantik nahe der Mündung des Flusses Swakop.
Hier nächtigen wir in einer über hundert Jahren alten Villa, die zu einem Gästehaus mit mit sieben unterschiedlich gestalteten Zimmern restauriert worden ist. Unsere Zimmer trägt den Namen ‚Romeo und Julia‘. Sehr schön, grosszügig und stilvoll eingerichtet Räume erwarten uns.
Da am Sonntag in der Villa und dem dazugehörenden Restaurant kein Dinner serviert wird, gehen wir ans Pier um bei der bekannten Adresse ‚Jetty 1905‘ (benannt nach der alten Eisenbrücke) zu essen. Bei vorzüglichem Ambiente geniessen wir einen feines Dinner mit lokalem Fisch.
Am Morgen danach nehmen wir’s gemütlich und machen einen Stadtbummel. Anfangs noch neblig, aber gegen Mittag drückt dann doch noch die Sonne durch. Den Zwischenstop machen wir im besten Kaffee-Haus ‚Slowdown Coffee Roasters‘ (der einzigen echte Kaffee-Rösterei Namibias) um einen wirklich guten doppelten Espresso zu geniessen. – Ein Muss für jeden Kaffe-Liebhaber.
Den Abschluss des heutige Tages macht, der Sonnenuntergang am Pier auf der Betty 1905.
Auf dem Weg nach Omaruru fahren wir beim Spitzkoppe im Erogno Gebirge vorbei. Dieser Berg wird auch das ‘Matterhorn von Namibia’ genannt.
Anschliessend fahren wir in die, von einem deutschen Paar geführte Guestfarm Onduruquea aus der Kolonialzeit. Wieder dürfen wir in einer sehr schönen Strohhütte übernachten. (mit Fledermaus…)
Die Umgebung mit den 15’000 Hektar Savannenland auf dem früher Rinder gezüchtete wurde, lädt uns vor Sonnenuntergang zu einer kleinen Wanderungen ein.
Anschliessend sitzen wir alle gemeinsam an einem Feuer und geniessen die abendliche Stimmung. Der Hausherr Eugen verwöhnt uns mit einem BBQ und seine Frau Monika mit einem reichhaltigen Buffet.
Die Vingerklip Lodge liegt im Tal der Ugab-Terassen. Auf einer dieser Terrassen sind 22 strohgedeckten Häuschen. Wir haben von unserem Schlafzimmer auch freie Sicht auf ein kleines Wasserloch wo sich Affen, Zebras, Gnus, Oryx-Gazellen und viele andere Wildtiere treffen.
Gegen Abend machten wir noch eine Wanderung zum Vingerklip.
Die 35 Meter hohe Fingerklippe (afrikaans: Vingerklip) ist eine durch Erosion aus 30 Millionen Jahre alten Kalksteinschichten entstandene Felsnadel.
Wir sind begeistert von der schönen Sonnenuntergangsstimmung und blieben noch bis die Sonne ganz untergegangen ist.
Da unsere Hütte nur über einen Deckenventilator verfügt, war unsere Nacht doch etwas wärmer und nicht wirklich kühl zum Schlafen. So fiel es uns nicht schwer zum Sonnenaufgang aufzustehen und diesen draussen bei kühlen Morgentemperaturen zu geniessen.
Dann ging es zum Frühstück um dann unseren heutigen Ausflug zu starten.
Wir fahren in das sehr trockenen Damara-Bergland Tal von Twyfelfontein um die Felsenzeichnungen zu sehen.
In dieser Gegend sind auf engem Raum tausende Felsbilder gefunden worden – sowohl als Felsmalereien wie insbesondere auch als Felsritzungen – die von mittel- und jungsteinzeitlichen Kulturen stammen und zu den ältesten an einen Untergrund gebundenen Darstellungen in Afrika gehören.
Elisabeth, eine Studentin vor Ort, erklärt uns auf einer 50-minütigen Tour alles über die Entstehung und Bedeutung der verschieden Zeichnungen. Wir sind sehr beeindruckt von der spannenden Ausführungen von Elisabeth. Anschliessend steigen wir noch zu der Felsformation ‘Löwenmaul’.
Auf der Rückfahrt, 10 km nach Khorixas flog uns der vordere rechte Reifen um die Ohren. – Nach etlichen Problemen mit dem Wagenheber (zu wenig Höhe) gelang es uns schliesslich das Rad mit dem geplatzten Reifen zu entfernen und das Ersatzrad mit ‘sanfter Gewalt’ zum montieren…
Den ereignisreichen Tag schliessen wir mit dem Dinner im ‘Eagles Nest’, dem hoch über der Lodge gelegene Restaurant ab. Nach dem Aufstieg mit der Treppe am Felsen mit gut hundert Stufen, genossen wir bei fantastischem Aussicht einen Apero. Während draussen ein abendliches Gewitter vorbeizog, wurden wir mit einem klassischen namibianischen Dinner verwöhnt.
Heute müssen wir den ersten Halt in Outjo beim ‚Highway Service’ machen. Dort haben wir von der Vingerklip-Lodge aus, einen neuen Reifen avisiert. Nach nur einer halben Stunde sind wir wieder in Besitz eines Reserverad. Gut, die anschliessenden mehrfachen Zahlungsversuche mit EC und Kreditkarte dauern beinahe länger als die Montage des neuen Reifens… – Und es kann Richtung Norden weitergehen.
Gegen Mittag und gute 100 km nördlicher kommen wir durchs Anderson Gate in den Okaukuejo Camp, einem Rastlager des Etosha Parks an. Der Etosha-Nationalpark ist 22’275 Quadratkilometer gross und liegt im Norden von Namibia und ist das bedeutendstes Schutzgebiet des Landes.
Der freundliche, aufgedrehte Polizist am Gate fragte uns ob wir Feuerwerke, Waffen oder Drohnen mitführen. Nachdem ich dies verneinte konnten wir (wie so oft) unsere Namen und Nationalität und vieles mehr auf einer Liste eintragen und dann konnten wir weiterfahren.
Im Camp angekommen, mussten wir bei der Reception die Permit bezahlen und anschliessend konnten wir eines der hintersten Häuschen beziehen. Dieses ist nur ein paar Schritte von Wasserloch Okaukuejo entfernt. Wir laden schnell die Koffer aus und deponieren sie im Haus – und schon sitzen wir beim Wasserloch. Gerade rechtzeitig um zu beobachten wie die Oryx-Gazellen und Zebras den Platz verlassen. Von hinten naht der Grund: Ein Elefant kommt zum Wasserloch. Wir können beobachten wie er hier trinkt und sich mit dem Wasser abkühlt.
Später, am Nachmittag gehen wir auf unsere erste Tour. Unterwegs sehen wir bereits viele Zebras und die ersten Giraffen.
Auf dem Rückweg haben wir vernommen, dass Löwen in der Nähe sind. Nach längerem Suchen begegnen wir sechs Löwendamen. Wir haben lange gebraucht, bis wir sie in der Steppe erkannten. – Hier in der Wildnis wird klar: Tarnung schützt und sichert das Überleben der Raubtiere.
Beeindruckt vom Erlebten fahren wir auf den holprigen Pfaden wieder in das Lager zurück.
In der Nacht hatten wir das Glück und konnten Nashörner bei ihren Konkurrenzkämpfen am Wasserloch beobachten. Währenddessen der anwesende Elefant sichtlich unbeeindruckt den Durst löschte.
So sieht der Nachthimmel im Namibia, Etosha NP aus:
Das Wasserloch ‘Olifantsbad’ ist bei den Elefanten besonders wegen der Mopanebäumen beliebt. Sie nehmen dort gerne zwischen den Mahlzeiten ein Bad.
Beim Wasserloch angekommen sehen wir eine grössere Herde Elefanten mit ihren Jungen. Erst später erkennen wir, dass in der Herde noch ein ‚Elefantenbaby‘ dabei ist. Es ist interessant zu beobachten wie die ganze Herde das Kleintier in ihre Mitte nimmt und immer besorgt ist, dass das Baby nie allein ist und so keine Beute für Raubkatzen wird.
Bevor wir zur nächsten Station weiterfahren, gehen wir zu Viewpoint Estosh-Pfanne. Die fast 5’000 Quadratkilometer grosse und 120 km lange Salzpfanne entstand vor fast vier Millionen Jahren, als durch Veränderungen von Flussläufen ein grosser Binnensee austrocknete. Die Salzkruste bildet eine weisslich schimmernde Schicht, die der Pfanne ihren Namen eingetragen hat. ‘Etosha’ heisst auf Ovahimba: ‘Grosser weisser Platz’.
Auf der Rückreise in den Camp gab es noch viele Tiere zu sehen. Hier ein kleiner Eindruck:
Bereits steuern wir die letzte Station unserer Namibia-Reise an; der Waterberg. Hier lagern wir in der Hamakari Jagd- und Gästefarm. Nachdem wir vor verschlossenem Tor stehen und per Handy anmelden, kommt Wilhelm mit dem Schlüssel und öffnet das Tor. Er heisst uns willkommen und wir fahren noch zwei Kilometer in das Anwesen unseres Gastgeberpaar Sabine & Wilhelm Diekmann.
Kaum angekommen, führt uns Wilhelm (mit Hund) in einer stündigen Fahrt auf einem ‚Landrover Hochsitz’ durch sein 13’000 Hektaren grosses Anwesen, das er in fünfter Generation bewirtschaftet.
Anschliessend geniessen wir mit der Familie an einem grossen Tisch das feine Dinner. Kaum fertig nimmt uns Wilhelm mit auf die nahe Wiese und erklärt uns in der Dunkelheit den Nachthimmel. Die Milchstrasse, die Magellanschen Wolken (Zwerggalaxien), das Kreuz des Südens, die Konstellationen des Mars (diese soll grossen Einfluss auf uns Menschen haben) die Planeten und die verschieden Sternbilder. Wir sind ein weiteres Mal vom (wirklich dunklen) Nachthimmel Namibias begeistert.
Zurück, setzen wir uns an die Bar und sprechen bei einem Glas Whisky über Gott und die Welt.
Am nächsten Morgen ist der Waterberg unser letztes Ausflugsziel.
Nach kurzer Anfahrt beschliessen wir die Wanderung zum Mountain-View zu machen. Die Wanderung wurde schon bald zu Klettertour. Es ging über riesiger Steine und teilweise steil hoch. Mit guten Schuhwerk und Wasser für den Durst war das zu schaffen. Nach gut 40 Minuten oben angekommen wurden wir mit einer schönen Aussicht belohnt. Wir entdeckten noch einen Pavian der etwas weiter, zuoberst auf einem Felsen sass und alles beobachtete.
Frühstück um halb sieben und dann fertigpacken. Es geht schon wieder heimwärts. Via Windhoek, dort müssen wird das Auto zurückgeben und dann fliegen wir nach Johannesburg wo es dann direkt nach Zürich geht.
Landung in Zürich; 06:15 Uhr, 5 Grad …
Wir haben 20 intensive und erlebnisreiche Tage in Namibia erlebt. Wir nehmen spannenden und eindrucksvolle ‘Bilder’ aus diesem Land und deren Leute mit nachhause.